
Serie Snowdance-Chef Tom Bohn (FDP) ist seit gut einem Jahr im Landsberger Stadtrat. Was ihm in dem Gremium fehlt.
In einer Serie hat das LT die neuen Stadträte vorgestellt, die im März 2020 ihre Ämter antraten. Den Schlusspunkt setzt nun der Regisseur, Drehbuchautor und Journalist Thomas „Tom“ Bohn, der Stu 2015 das Snowdance Independent Film Festival in Landsberg leitet.
Landsberg Tom Bohn, gebürtig in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen), wohnt und arbeitet heute in Berlin und Landsberg, das er jährlich mit nordance zur „Filmstadt“ wandelt. Bohn ist Medienschaftender, aber auch politischer Mensch. Zehn Jahre gehörte Bündnis 90 /Die Grünen an und wechselte 2016 zur FDP, die er als Einziger auch im Stadtrat vertritt. Mit der Partei verbindet ihn „das freiheitliche Denken, der Wunsch nach Deregulierung staatlicher Bürokratie und das Ziel, dass Deutschland in der Digitalisierung endlich internationalen Standards entspricht“, so Bohn. „In den nächsten Monaten werde ich mit dem Wahlkampf für die FDP beschäftigt sein, in Berlin und auch in Landsberg, Wo wir gerade den systematischen Aufbau eines neuen, schlagkräftigen Ortsverbandes planen.
Zu seiner Motivation, sich als Stadtrat in die politische Arbeit in Landsberg einzubringen, sagt Bohn: „Mir schwebte eine offene, freie und vor allem konstruktive Zusammenarbeit aller Kulturschaffenden und der Stadt Landsberg vor. Dass das noch nicht so richtig funktioniert, hat vor allem mit der Corona-Pandemie zu tun.“ Die Kultur in Landsberg sieht er derzeit nicht ausreichend gefördert, denn die involvierten Abteilungen würden nicht konstruktiv und koordiniert genug zusammenarbeiten. Sein Amt als Referent für Popular- und Subkultur gab Tom Bohn nach einem knappen Jahr wieder auf (LT berichtet). Das Referat war im Mai 2020 aus dem Kulturreferat herausgelöst und Bohn als Referat bestimmt worden. Ziel Bohns war es, das Kulturbüro zu stärken, das als Dreh- und Angelpunkt der städtischen Kulturszene in den Vordergrund treten sollte, und die Bürokratie abzubauen.
Tom Bohn sagt nun im Rückblick zu seiner Entscheidung, als Referent zurückzutreten: „Ich habe vor einem Jahr den Bürgermeistern, dem Kulturbüro, dem Kulturreferenten und dem Stadtrat ein Konzept vorgelegt, wie ich mir die Zukunft der Kulturarbeit in Landsberg vorstelle. Dieses Konzept basiert auf meinen über 30 Jahren dauernden Erfahrungen als freiberuflicher Kultur- und Medienschaffender und meinen Eindrücken aus meiner Kulturarbeit in der Bundeshauptstadt. Dieses Konzept fand leider wenig bis gar keinen Anklang in Landsberg. Daraus habe ich die Konsequenzen gezogen.“
Im Stadtrat habe er viele gute Köpfe kennen- und schätzen gelernt. „Mit den drei Bürgermeistern komme ich menschlich prima aus. Trotzdem fehlt mir die Transparenz mancher ihrer Entscheidungsfindungen“, sagt Bohn über die Arbeit im Stadtrat. Die Zusammenarbeit dort bewerte er als unterschiedlich, sie hänge sehr von den einzelnen Personen ab. In der SPD/FDP-Fraktion fühle er sich wohl und gut aufgehoben.
Mit Blick auf seine derzeitige Tätigkeit als Medienschaffender sagt Bohn: „Zurzeit schreibe ich ein Drehbuch und stelle das Snowdance Independent Film Festival 2022 auf die Beine. Ab Anfang Oktober gebe ich beim ISFF/Berlin einen vier Monate dauernden Weiterbildungskurs für Schauspieler.“